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Barbiermoschee. KAIROUAN. 61. Route. 395

Ein auch von Karawanen vielbegangener Fahrweg führt vom
Außenmarkt, dicht an einem verfallenen Regenwasserbassin (Feskia
du Saïd, Pl. A 2) aus der Zeit Sijadet Allah’s I. vorüber, zwischen
hohen Kaktushecken n.w. in 15 Min. nach der Barbiermoschee.

Die sog. *Mosquée du Barbier (jenseit Pl. A 2), das schönste
Baudenkmal aus der türkischen Periode, seit alters das zweite
Hauptheiligtum der Stadt, liegt überaus malerisch zwischen nie-
drigen
Hügeln mit weißen Heiligengräbern und mohammedanischen
Friedhöfen. Sie ist dem Abû Zemaâ el-Belwi (Beloui) geweiht, dem
sagenhaften Freunde (sahâb) und Barbier des Propheten.

Die umfangreiche, mit mehreren Medersen (S. 238) verbundene Gebäude-
gruppe
stammt größtenteils erst aus dem XVII. - XIX. Jahrhundert. Man
gelangt vom Außentor zunächst in den niedrigen Außenhof; in der Ecke,
zwischen den beiden Haupteingängen, das hübsche viergeschossige Minarett
(*Aussicht), mit Blendarkaden in den beiden unteren Geschossen, Zinnen-
kranz
und Muëddintürmchen. Das große, wie das Minarett mit byzan-
tinischen
Säulen geschmückte Portal an der Westseite öffnet sich auf den
ersten Innenhof; an der Westseite der schmucklose dreischiffige Betsaal.
Weiter durch einen überaus zierlichen Kuppelraum in den zweiten *Innen-
hof
, ein wahres Schmuckkästlein, mit schlanken Marmorsäulchen, alten
Wandfliesen, reicher Stuckdekoration und modernen Felderdecken. Ein
prächtiges Marmorportal italienischer Arbeit (XVIII. Jahrh.) öffnet sich auf
die angebliche Gruft des Sidi Sahâb, dessen umgittertes Grab neben aller-
hand
europäischem Tand alte wertvolle Kairouaner Teppiche umgeben.
Aus dem Kuppelraum gelangt man l. durch eine *Säulengalerie und durch
einen ebenfalls mit schönen Wandfliesen geschmückten Vorraum in den
Außenhof zurück.

Die großen mohammedanischen Friedhöfe, die von der Barbier-
moschee
bis zur Südvorstadt den S. 389 gen. Faubourg des Djlass
umgeben, weisen noch eine Anzahl Grabsteine aus den ersten Jahr-
hunderten
des Islams auf. Die namentlich bei Abendbeleuchtung
herrliche Aussicht auf Kairouan bildet hier einen stimmungsvollen
Abschluß unserer Wanderung.

Die Djamâa Amor Abeda (Pl. A 4; im Volksmunde Mosquée des
Sabres), die mit ihren fünf gewaltigen Kuppeln altertümlicher Konstruk-
tionsweise
die ärmlichen Gassen des Faubourg des Djlass überragt, ist
von dem Heiligen gl. N. ( 1871), einem ehem. Schmiede, ausschließlich
aus Almosen erbaut worden.

62. Von Sousse nach Sfax.

128km, Landstraße. Motoromnibus der Compagnie Bône-Guelma
in (in umgekehrter Richtung 7) St. für 25 fr., bis (64km) El-Djem,
wo der halbstündige Aufenthalt für die Besichtigung des Amphitheaters
nur knapp ausreicht, in 3 (bzw. ) St. für 12½ fr.; Abfahrt von den
Bahnhöfen, Vorausbestellung der Plätze zu empfehlen (bei günstiger
Witterung sind die offenen Sitze auf der Impériale vorzuziehen). Außer-
dem
nachts Diligence (eng und unbequem) in 12 St. für 12 fr., bis El-
Djem
in 6 St. für 6 fr.

Über die Dampferlinien nach Sfax vgl. R. 67.

Sousse s. S. 383. Die Landstraße umzieht die Stadt an der
Seeseite und steigt dann, zunächst durch das neue Industrie- und